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Elektrische, für die Absicherung des Mehrspannungsbordnetzes besonders geeignete
Bruchsicherung mit einem Memory-Einsatz
Dr. V. Prieb
Kurzfassung: Es wird eine neue elektrische Sicherung mit einem Brucheinsatz aus einer
sogenannten Memory-Legierung vorgestellt. Hierbei wird in einen
Sicherungskörper einer der vereinfachten Konstruktionen ein Einsatz aus einer für elektrotechnische Zwecke
besonders geeigneten Cu-Basis Legierung mit Memory- oder
Formgedächtnis-Eigenschaften (Memory-Legierung) eingebaut.
Der Einsatz aus Memory-Metall ermöglicht neue vereinfachte Sicherungskonstruktionen mit einem neu gestalteten
Gehäuse, wobei der Einsatz aus Cu-Basis-Legierung gleichzeitig zu den
Kontaktmessern erweitert werden kann und auch als Kennmelder nach seinem Bruch
dient. Bei Überlast- oder Kurzschlussströmen im elektrischen Netz bricht
der in die Sicherung fest eingebaute Einsatz durch steigende mechanische Innenspannungen an einer markierten
"Sollbruchstelle". Die Einsatzbruchteile entfernen sich dabei
voneinander mit einer so großen Fluchtgeschwindigkeit, dass kein Lichtbogen entsteht.
Diese Sicherungseigenschaft ist besonders für die Absicherung des 42
V-Gleichstrombordnetzes in künftigen Autos geeignet, wo die Lichtbogengefahr
beim Unterbrechen des Stromes besonders groß ist.
Die Zeit/Strom-Kennlinien für die entwickelten elektrischen Bruchsicherungen
sind experimentell gemessen und dargestellt, sowie ihre Beeinflussung durch die Zusammensetzung der
Memory-Legierung, die Rastverformung des Memory-Einsatzes, durch seine
Geometrie oder seinen Querschnitt usw. Neue, für diese elektrotechnische
Anwendung geeignete Cu-Basis Memory-Legierungen, werden ebenfalls präsentiert.
Stand der Technik:
Mit der Änderung beim Autohersteller zum elektrischen 42 V-Gleichstrombordnetz entsteht ein gravierendes
Absicherungsproblem, denn die Gefahr der Lichtbogenentstehung, die zum
Abbrennen des ganzen Autos führen kann, steigt mit dem Ansteigen der Netzspannung
drastisch an. Die zur Zeit verwendeten Schmelzsicherungen können den neuen
höheren Anforderungen an elektrische Bordnetzsicherungen nicht standhalten. Die
gravierendsten Nachteile von Schmelzsicherungen sind:
- Das Abschalten bei einem kritischen Strom erfolgt erst nach dem Erreichen der Schmelztemperatur
des Leitermaterials des Schmelzeinsatzes (1080°C f?r Kupfer), was zu einer längeren Gesamtausschaltzeit führt.
- Beim Schmelzen des Einsatzes entsteht ein Lichtbogen, der zur Metallisierung von Sicherungsbauteilen
führt und den Durchgang eines Restsstromes ermöglicht.
- Die hohe Betriebstemperatur der Sicherung, die von dem auf den Nennstrom kalibrierten
Querschnitt des Schmelzeinsatzes abhängt, führt zu einer Temperaturerhöhung des
gesamten elektrischen Netzes, zum Austrocknen von Isolierstoffen, zur Änderung der elektrischen Eigenschaften
des Schmelzeinsatzes, sowie eine durch diese erhöhten Temperaturen
hervorgerufene bzw. verstärkte Alterung der Einsatzlegierung.
- Der kleine Spalt zwischen den abgeschmolzenen Teilen beim Einsatz einer Schmelzsicherung kann
zur Entstehung eines Lichtbogens führen.
Mehr dazu in meiner im September 2021 verlegten Monographie:
"Formgedächtnisphänomene. Das Konzept dual-energetischen Martensits (CODEM) - theoretische und experimentelle Abhandlung", PDF-Datei
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